«cultiver»
Fotoreihe, entstanden auf zahlreichen Stadtwanderungen während meinem Atelieraufenthalt in Paris 2005
„Wir sind im hohen Grade durch Kunst und Wissenschaft kultiviert. Wir sind civilisirt bis zum Überlästigen, zu allerlei gesellschaftlicher Artigkeit und Anständigkeit. Aber uns für schon moralisiert zu halten, daran fehlt noch sehr viel. Denn die Idee der Moralität gehört noch zur Cultur; der Gebrauch dieser Idee aber, welcher nur auf das Sittenähnliche in der Ehrliebe und der äußeren Anständigkeit hinausläuft, macht bloss die Civilisirung aus“. Immanuel Kant
«Jardinage» Pyramide, Kegel, Quader oder organische Tierform. Wo man hinblickt, akkurat gestutzte Hecken, in Würfelform geschnittene Bäume und großartig gestylte und gepflegte Rasengeometrie. Imperiale Ästhetik und Ordnungsliebe. Mein Atelierfenster bot Einblick in eine kleine Gartenanlage, die von Gärtnern täglich gehegt und gepflegt wurde.
« Liberté Egalité Fraternité» Fassaden von öffentlichen Gebäuden verkünden nach Versprechen aus einer fernen Zeit.
«Pelouse interdite» Rasenfläche nicht betreten! Diese Rasenfläche darf man betreten! Diese Rasenfläche erholt sich gerade! Regeln für die Nutzung von Gärten, Squares und Parks.
« J’aime mon Quartier, je ramasse» Braune Spuren auf Treppen und Trottoirs, in jedem Quartier und überall. Ein Spass mit Scheiss Vorschriften auf Quartiertafeln.
«RF» Bleu, Blanc, Rouges sind die Farben der Grande Nation. Ensprechende Blechtafeln kennzeichnen Schulen, Ministerien und andere öffentlichen Gebäude. Mal mit und mal ohne die Initialen «RF». Ist das Signalethik, Dekoration oder Narzissmus?